Bundespressekonferenz am 2. März 2023 Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung Expert*innen fordern Unterstützung der Ampel-Koalition für Özdemirs Pläne

Berlin 2. März. 

Expert*innen aus Wissenschaft, Gesundheitswesen und Verbraucherschutz haben an die Ampel-Parteien appelliert, die Pläne des Bundesernährungsministers Cem Özdemir zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung zu unterstützen. 

Das Vorhaben des Ministers könne ein Durchbruch im Kampf gegen ernährungsbedingte Krankheiten werden und Deutschland international zum Vorreiter machen, betonten der AOK-Bundesverband, die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG), die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (DGKJ), die Stiftung Kindergesundheit und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in der Bundespressekonferenz am Donnerstag. 

Wer sich gegen die Pläne des Bundesernährungsministers stellt, stellt sich damit auch gegen die Kindergesundheit, so die Organisationen. 

Das Bundesernährungsministerium hat am Montag ein Vorhaben für mehr Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung vorgestellt. 

Auf Grundlage der Empfehlungen der WHO soll künftig zwischen 6 und 23 Uhr nur für gesunde Lebensmittel geworben werden. 
Zudem soll eine Bannmeile für Außenwerbung um Schulen oder Kitas entstehen. 
„Aus Sicht von Wissenschaft und Forschung ist es eindeutig: Der Schutz vor ungesunden Kinderprodukten ist aktiver Kinderschutz“, sagte Kinder- und Jugendarzt Prof. Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der DGKJ-Ernährungskommission und der Stiftung Kindergesundheit. 

Zudem verwies er mit Blick auf kindliches Übergewicht auf das erschreckende soziale Ungleichgewicht gesundheitlicher Probleme – und damit auf einen Missstand, der vielen nicht bewusst sei: 
„Eine schlechte Ernährung in den frühen Lebensjahren sorgt gleich auf zwei Ebenen für große Gesundheitsrisiken, denn zum einen ist gesunde Ernährung für Wachstum, Entwicklung, Leistungsfähigkeit und langfristige Gesundheit besonders wichtig, zudem werden im Kindesalter jene Vorlieben und Gewohnheiten erlernt und gefestigt, welche die Speisen- und Getränkeauswahl im späteren Alter prägen.“