Die richtigen Fette für Mütter und Babys
Internationale Expert*innenkommission entwickelt Ernährungsrichtlinien für Schwangerschaft und Stillzeit
Die Ernährung einer Mutter während der Schwangerschaft und in der Stillzeit beeinflusst in entscheidendem Maße das Wachstum ihres Kindes und auch seine langfristige Entwicklung und Gesundheit. Im letzten Drittel der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten wächst das Gehirn des Kindes besonders rasant. Als Bausteine für das neu entstehende Gewebe werden in dieser Zeit vermehrt langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, so genannte LC-PUFA, benötigt. LC-PUFA, insbesondere Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure, AA) und Docosahexaensäure (Omega-3-Fettsäure, DHA) haben einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Gehirn, Zentralnervensystem und Netzhaut des Auges, können aber vom kindlichen Organismus nur unzureichend selbst gebildet werden. Eine internationale Kommission von Expert*innen aus elf Ländern hat nun unter Federführung von Professor Dr. Berthold Koletzko, dem Vorsitzenden der Stiftung Kindergesundheit, den gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand über LC-PUFA gesichtet und daraus eindeutige Richtlinien für die Ernährung von Müttern und Babys entwickelt. Der bei einem Workshop in Barcelona beschlossene Konsensus wurde jetzt in einem
internationalen Fachjournal publiziert (J. Perinat. Med. 36(2008) 5-14).
Die Empfehlungen im Einzelnen:
Die Ernährung einer Mutter während der Schwangerschaft und in der Stillzeit beeinflusst in entscheidendem Maße das Wachstum ihres Kindes und auch seine langfristige Entwicklung und Gesundheit. Im letzten Drittel der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten wächst das Gehirn des Kindes besonders rasant. Als Bausteine für das neu entstehende Gewebe werden in dieser Zeit vermehrt langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, so genannte LC-PUFA, benötigt. LC-PUFA, insbesondere Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure, AA) und Docosahexaensäure (Omega-3-Fettsäure, DHA) haben einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Gehirn, Zentralnervensystem und Netzhaut des Auges, können aber vom kindlichen Organismus nur unzureichend selbst gebildet werden. Eine internationale Kommission von Expert*innen aus elf Ländern hat nun unter Federführung von Professor Dr. Berthold Koletzko, dem Vorsitzenden der Stiftung Kindergesundheit, den gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand über LC-PUFA gesichtet und daraus eindeutige Richtlinien für die Ernährung von Müttern und Babys entwickelt. Der bei einem Workshop in Barcelona beschlossene Konsensus wurde jetzt in einem
internationalen Fachjournal publiziert (J. Perinat. Med. 36(2008) 5-14).
Die Empfehlungen im Einzelnen:
- Fetus und Säugling benötigen ausreichende Mengen von LC-PUFA für die Entwicklung von Nervensystem und Sehvermögen.
- Der Konsum von LC-PUFA während der Schwangerschaft durch die Mutter wirkt Frühgeburten entgegen und verringert das Risiko von untergewichtigen Babys.
- Schwangere und stillende Frauen sollten im Durchschnitt mindestens 200 mg DHA pro Tag zu sich nehmen. Das lässt sich mit dem Verzehr von 1 bis 2 Portionen fettem Seefisch (z.B. Hering, Makrele und Lachs) pro Woche erreichen. Frauen, die wenig oder keinen Fisch verzehren, sollten die Verwendung von LC-PUFA-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln erwägen.
- Gesunde Babys sollten nach Möglichkeit Muttermilch erhalten.
- Wenn nicht gestillt wird, sollten mit LC-PUFA angereicherten Flaschennahrungen verwendet werden, deren Anteil an DHA zwischen 0,2 und 0,5 Prozent der Gesamtfettgehalts beträgt. Eine ausreichende Versorgung mit LC-PUFA ist auch im zweiten Lebenshalbjahr empfehlenswert. Die in diesem Zeitraum benötigte Menge muss allerdings noch wissenschaftlich ermittelt werden.